Europa im Schulalltag
Das Thema Europa findet auch im Schulalltag immer wieder Anknüpfungspunkte. Die Schüler*innen werden beispielsweise in einer einstündigen Arbeitsgemeinschaft im 2. Halbjahr der Jahrgangsstufe acht auf ihre Europafahrt vorbereitet. Hier lernen sich die Fahrtgruppen kennen und werden mit der Kultur und den Gegebenheiten des Gastlandes sowie der Region vertraut gemacht. Außerdem werden sie auf das Leben in der Gastfamilie eingestimmt und bekommen eine kleine Einführung in die Fremdsprache, wenn diese kein Unterrichtsfach ist.
Der Europatag der Schulen findet jedes Jahr im Mai an der Europaschule Troisdorf statt. An diesem Tag bietet sich die Gelegenheit die Europafahrten vorzustellen, über die Auslandspraktika zu informieren, Schüler*innen von ihrer Zeit im europäischen Ausland berichten zu lassen, Wettbewerbsbeiträge zu präsentieren sowie Referenten einzuladen, die über ein aktuelles Thema in Europa referieren.
Daneben ist Europa auch fester Bestandteil des Sozialwissenschaftsunterrichts der Qualifikationsphase 1 (Q1), die jährlich ein dreitägiges Seminar zu Europa unter Einbeziehung von außerschulischen Partnern organisieren. In diesem Rahmen fahren die Kurse auch nach Brüssel oder Straßburg, um einen Einblick in das EU-Parlament zu bekommen. Gelegentlich bietet sich auch die Möglichkeit die Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn zu besuchen.
Europa ist auch Thema von Projekten außerhalb des regulären Unterrichts. So werden z.B. regelmäßig Musik-, Sport-, oder Kunstprojekte mit den Austauschschulen durchgeführt.
Seit dem Jahr 2009 bietet die Schule jährlich ihren Schüler*innen die Möglichkeit zur Teilnahme an den Diplôme d’Etudes en langue française (DElf)-Prüfungen in den Niveau-Stufen A1 (8. Jahrgang), A2 (9./10. Jahrgang), B1 (Einführungsphase bzw. Schüler mit francophonem Hintergrund) an. Hierbei handelt es sich um eine Prüfung, die vom französischen Staat entwickelt, angeboten und abgenommen wird. In mehreren Stufen können die Schüler international anerkannte Diplome der französischen Sprache erwerben, die ihnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern oder auch ein Studium in Frankreich ohne zusätzliche Sprachprüfung ermöglichen können. Durch eine zweistündige AG werden die schriftlichen und mündlichen Prüfungen vorbereitet.
Während der großen Flüchtlingswelle 2015 wurde das Projekt „Willkommen in Troisdorf“ unter der Leitung der Kolleginnen Jenny Bähren und Negar Jamali-Leusch gegründet. Die teilnehmenden Schüler*innen aus der Oberstufe unterrichteten Flüchtlinge in Deutsch oder betreuten Kinder, während Mütter am Sprachkurs teilnahmen. Außerdem wurde gemeinsam in der Schulküche gekocht und vierzehntägig auch gemeinsam Sport getrieben. Für das herausragende soziale Engagement gewann die Europaschule Troisdorf den Heinz-Westfal-Preis.
Projekte 2018
11. April 2018: Ein Tag in Brüssel
Nach einem zweitägigen Planspiel „Werkstatt Europa: Zukunft gemeinsam gestalten“, das im Rahmen eines Europa-Seminars an der Schule durchgeführt wurde, fuhren die beiden Sozialwissenschaftskurse der Q1 am 11. April nach Brüssel. Organisiert und unterstützt wurde das insgesamt dreitägige Seminar von der Karl-Arnold-Stiftung.
„Nach einer knapp 4-stündigen Busfahrt kamen wir – gemeinsam mit den Lehrern Herr Singenstreu und Frau Schaede – in Brüssel an. Als erstes besuchten wir das EU-Parlament. In dem Parlament erlebten wir durch einen Mitarbeiter des Besucherdienstes einen lebendigen Vortrag über die Geschichte und die Funktionen des Parlamentes. Anschließend gingen wir auf die Besuchertribüne des Plenarsaales, wo uns einiges über die Abläufe während einer Plenarsitzung, z.B. wie man dort mittels der Dolmetscher dem Sprachenwirrwarr Herr wird, erklärt wurde. Nach einer Mittagspause, in der wir die berühmten Brüsseler Pommes probierten, besuchten wir das Besucherzentrum des EU-Parlaments, dem „Parlamentarium“. Dort konnten wir mittels einer Rallye die Geschichte der EU und das Typische der 28 Länder sehr anschaulich nachvollziehen. Wegen des einsetzenden Regens haben wir auf einen Besuch der Brüsseler Altstadt verzichtet und haben uns direkt auf den Heimweg gemacht. Die Frage, ob sich die Fahrt nach Brüssel gelohnt habe, konnten wir einhellig bejahen.“ (Schülerbericht)
Exkursion zur Europäischen Kommission in Bonn
„Im Rahmen des Sozialwissenschaftsunterrichts besuchten die Kurse von Herrn Singenstreu am 10. Januar 2018 die Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn.
Nachdem Emily Geisler, Helin Rademacher, Anita Wall und Lionel Jesse aus dem Grundkurs des 13. Jahrgangs einen Rap zum Thema Europa eingereicht hatten, erhielten wir eine Einladung, um die Bonner Vertretung der Europäischen Union besser kennenzulernen.
Einer der sieben Mitarbeiter der Vertretung, Andreas Christ, empfing uns am Sitz der Europäischen Kommission am Bertha-von Suttner-Platz. Nach einer kurzen Einleitung zeigte er uns einen Film zu den Anfängen der Europäischen Union. Dann folgte ein Vortrag von Herrn Christ mit allgemeinen Informationen zur EU und den Funktionen der einzelnen Organe. Daraufhin durften wir Schüler unser Wissen unter Beweis stellen und entwickelten in Gruppen zunächst unsere eigenen „EU-Horror-Storys“. Dazu gestalteten wir Plakate zu möglichen Untergangsszenarien der Europäischen Union, die wir uns gegenseitig vorstellten. Im nächsten Schritt tauschten wir diese aus und entwickelten Handlungsmöglichkeiten, um den Untergang zu verhindern. Zu guter Letzt thematisierte Herr Christ die Zukunft der EU und interessierte sich für unsere Vorstellung und Meinungen.
Die Veranstaltung ermöglichte uns Schülern einen reichen Einblick in die Europäischen Union und die Arbeit der Kommission in Bonn. Wir persönlich empfanden den Tag als interessant und sind dankbar, dass Herr Christ sich für uns Zeit genommen hat und wir diese Erfahrung machen durften.“
(von Laura Faul, Chiara Hauswald, Maria Hackelbusch und Marie Bürkle)
Projekte 2017
„Powerplay im Euroraum – Planspiel zur europäischen Wirtschafts- und Währungsunion“
„Zwischen dem 26.04.2017 und dem 28.04.2017 nahmen die zwei Sozialwissenschaftskurse der Q1 an dem Seminar „Powerplay im Euroraum – Planspiel zur europäischen Wirtschafts- und Währungsunion“ des CIVIC-Instituts Düsseldorf teil.
In unserer ersten Seminarsitzung am Mittwoch bereiteten die Seminarleiter uns auf das kommende Planspiel vor: Damit wir den Prozess der Gesetzgebung in der EU möglichst realitätsnah nachspielen konnten, brauchten wir Grundwissen, das wir uns an diesem ersten Tag des insgesamt dreitägigen EU-Seminars erarbeiteten. Nach einer kurzen Vorstellung überprüften die Moderatoren der Karl-Arnold-Stiftung, wie viel wir schon wissen, indem sie uns zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Begriff, der zur EU passt, suchen ließen. Hierzu wurde der Kurs in zwei Gruppen geteilt, von der jede jeden Buchstaben einzeln ausgedruckt bekam. Anschließend wurden die Ergebnisse der Gruppen präsentiert und erläutert.
Im nächsten Schritt beschäftigten wir uns mit der Geschichte der EU, weshalb wieder zwei neue Gruppen gebildet wurden. Beide Gruppen bekamen jeweils einen Papierstapel mit Daten, Ereignissen und Bildern, die wie ein Zeitstrahl angeordnet und sortiert werden sollten. Im Anschluss verglichen die Gruppen ihre Ergebnisse und der Seminarleiter erzählte zu jedem der Ereignisse noch etwas.
Dann beschäftigten wir uns mit den Institutionen der EU, die für das kommende Planspiel wichtig waren (Rat der EU, Europäisches Parlament, Kommission, Europäischer Gerichtshof und die EZB). Um unnötige Arbeit zu vermeiden, wurden wir nochmals in fünf Gruppen eingeteilt. Diesmal bekam jede Gruppe eine Institution zugewiesen, zu welcher ein Plakat gestaltet werden sollte. Die Plakate wurden dann in einem Gallery-Walk präsentiert, sodass jeder Seminarteilnehmer jede Institution erklärt bekommen hat. In einer anschließenden Fragerunde konnten offene Fragen geklärt werden.
Am zweiten Tag unseres Seminares haben wir zuerst einen Vortrag gehört, der uns mit einigen wirtschaftlichen Anekdoten die allgemeinen Prozesse der Gesetzgebung näherbringen sollte.
Im Anschluss an den Vortrag ging es mit dem zentralen Punkt des Tages weiter: dem Planspiel. Am Anfang bekam jeder Teilnehmer einige Unterlagen, die wir alle sehr sorgfältig studierten und die die Durchführung des Planspiels ermöglichten: eigene Rollen, Informationen über die Haltungen zu gewissen Themen, Eckdaten zu den jeweiligen Ländern oder Fraktionen und dem Szenario, welches das Planspiel behandelt. Die Unterlagen teilten uns in drei Hauptgruppen ein: Rat, Parlament und Kommission. Wir wurden in verschiedene Räume separiert, in der die jeweiligen Instanzen unter sich waren, um in Ruhe über Gesetzesvorschläge seitens der Kommission zu diskutieren und die dazugehörigen Abstimmungen zu vollziehen. In den verschiedenen Gremien wurden jeweils die geänderten Vorschläge der anderen Instanzen überprüft und gegebenenfalls abgeändert.
Am letzten Tag des Seminars fuhren die beiden Kurse freitags nach Brüssel, um dort ihr neu erlerntes Wissen durch Vorträge und einen Museumsbesuch zu vertiefen und das Theoretische in der Realität zu erleben, aber auch um ein authentisches europäisches Gefühl zu bekommen. Nach der Ankunft in Brüssel begannen wir den Tag mit einem Rundgang durch das „Europäische Viertel“ und schauten uns die verschiedenen Institutionen, wie z.B. die Kommission, von außen an. Nach dieser Erkundungstour machten wir uns auf den Weg zum Parlament, die Institution, mit der wir uns den ganzen Tag über genauer beschäftigten. Im Parlament hörten wir, bevor wir in den Plenarsaal gingen, einen aufschlussreichen Vortrag des Besucherzentrums über die verschiedenen Institutionen und deren Aufgaben. Abschließend besuchten wir das Parlamentarium, ein Museum zur europäischen Geschichte und dem Parlament, dort nahmen wir zusätzlich an einer Rallye teil. Bevor wir uns zurück auf den Weg nach Troisdorf machten gingen wir noch in die Altstadt von Brüssel, wo wir uns mit typisch belgischen Pommes und Waffeln stärkten.“ (Schülerbericht)
Projekte 2016
"Willkommen in Troisdorf"
Auch im Jahr 2016 engagierten sich Schüler*innen der Jahrgänge 10-Q2 in dem Schulprojekt "Willkommen in Troisdorf". Sie unterrichteten Flüchtlinge in Deutsch oder betreuten Kinder, während Mütter am Sprachkurs teilnahmen. Außerdem wurde gemeinsam in der Schulküche gekocht und vierzehntägig gemeinsam Sport getrieben.
Einmal im Monat fand das Willkommenscafé in der Martin-Luther-Kirche in Oberlar statt, bei dem freundschaftliche Bande geknüpft wurden und neue Angebote der Schüler*innen vorgestellt werden konnten. Das Café hieß selbstverständlich auch alle schulexternen Interessenten willkommen.
Neben den regulären Angeboten wurden auch Ausflüge getätigt. So fuhren die Teilnehmer*innen im Juli 2016 gemeinsam mit den neuen Flüchtlingskindern, die hier zur Schule gehen, zum Odysseum in Köln. Für diese herausragende ehrenamtliche Arbeit wurden die Schüler*innen bereits mit dem Heinz-Westphal-Preis des Bundesministeriums ausgezeichnet.